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Erwartungshaltungen - Garanten für Frust und Unzufriedenheit Teil2

Dies ist Teil 2  Reihe zu verschiedenen Erwartungshaltungen und wie wir es vermeiden können uns damit zu frustrieren und unter Stress zu setzen.

Die Beschäftigung mit unseren Erwartungen lohnt. Sie führt zu Selbsterkenntnis und Weiterentwicklung, Verständnis und Enttäuschung, im Sinne von Ende der Täuschung.

 

Wenn wir unsere Erwartungen verringern, werden wir Zufriedenheit erfahren.

(Dalai Lama)

Teil 2: Erwartungen von anderen

Jemand erwartet etwas von uns und wir stehen vor der Entscheidung diese zu erfüllen oder auch nicht.

Damit das nicht zu Stress, schlechten Gefühlen und Überforderung führt, ist es auch hier ratsam, sich durch offene Kommunikation und ehrliches Hinterfragen der eigenen Position Klarheit zu schaffen.

 

Folgende Frage helfen dabei:

  • Was erwartet jemand von mir?
  • Stimmt das überhaupt oder glaube ich es nur?
  • Kann ich es erfüllen?
  • Was passiert, wenn ich es nicht schaffe?
  • Will ich es erfüllen?
  • Welche Konsequenz hat es, wenn ich es nicht tue und kann ich sie tragen und ertragen?
  • Darf ich mir überhaupt erlauben es nicht zu tun?

Wie bei den Erwartungen an andere in Teil 1 ist eine offene Kommunikation der erste Schritt, denn auch hier setzen wir oft unsere eigenen Gedanken, Werte, Ansichten als selbstverständlich voraus.

Wir erwarten, dass jemand von uns erwartet.....

Weil wir es umgekehrt erwarten würden? Weil man das ja so erwartet? Weil es sich doch gehört....

Redet man darüber, stellt man gar nicht selten fest, das es gar nicht so ist und schon löst sich ein guter Teil der vermeintlichen Erwartungen in Luft auf.

 

Für den Rest gilt wie schon in Teil1 offen darüber sprechen und sich selbst ehrlich hinterfragen.

Ein Gespräch gibt die Möglichkeit Klarheit und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Es können Absprachen getroffen werden, Erwartungen reduziert oder übertroffen werden, entsprechend dem Willen, den Ressourcen und Fähigkeiten.

Die Schlüsselfrage, die wir uns selbst stellen müssen lautet:

Kann und will ich die Erwartungen erfüllen?

Wenn man es kann und will, prima. Dann macht er wahrscheinlich auch kaum Stress, bzw. man nimmt ihn gerne in Kauf.

 

Will man erfüllen, ist damit aber überfordert, ist es sinnvoll das offen zu sagen oder sich Hilfe zu holen.

Der andere reduziert seine Erwartungen dann vielleicht ein wenig, gibt Hilfe dazu, man sucht sich Unterstützung von anderer Seite....

Es gibt viele Wege und Lösungen, wenn man danach sucht.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel: Kann ich oder will ich nicht?

 

Kommt man zu dem Schluss eine Erwartung nicht erfüllen zu wollen, ist ebenfalls wieder wertschätzende Kommunikation der richtige Weg.

Im günstigsten Fall, hat der andere Verständnis und akzeptiert es so oder es findet sich ein Kompromis.

Vielleicht kommt man dabei auch zur Erkenntnis, dass die Erwartung berechtigt ist, auch wenn es einem nicht unbedingt gefällt. Nicht alles was man nicht will  kann vermieden werden und manchmal muss eine Kröte geschluckt werden, manchmal müssen auch unliebsame Dinge einfach erledigt werden. Das zu akzeptieren und den inneren Kampf dagegen zu beenden, reduziert den Stress, den es verursacht erheblich. 

 

Bleiben dann dennoch Erwartungen bestehen, die man auf keinen Fall erfüllen will, heißt es sich über die Konsequenzen klar zu werden.

Diese zu tragen kann schwierig, anstrengend und unangenehm sein, aber genauso auch befreiend, erleichternd und klärend. 

Vielleicht bedeutet es, dass sich eine Beziehung dadurch ändert, dass man die Arbeitsstelle wechselt, dass man einen anderen Beruf erlernt, als den, den die Eltern wollen, dass ein Kontakt abbricht.....

Vielleicht bedeutet es, dass man mit sich zufriedener und im Reinen ist, andere Möglichkeiten findet und neue Wege einschlägt....

Man mus sich klar werden, was man möchte, ob und was man bereit ist zu ändern, ob man die Folgen tragen kann und will.

 

Auch die Frage, ob man es sich erlauben darf eine Erwartung nicht zu erfüllen, spielt eine große Rolle.

Die Beantwortung dieser Frage erfordert die Bereitschaft, sich mit den eigenen Glaubensmustern, Werten und Prägungen auseinander zu setzen.

Hinter dem Bestreben, die Erwartungen anderer erfüllen zu wollen, steht vielleicht der Wunsch nach Anerkennung und Liebe. Auch das eigene Selbstwertgefühl hat einen Einfluss. Ist man es wert, seine eigenen Bedürfnisse zu äußern und durchzusetzen oder sind die anderen nicht wichtiger? Darf man an sich selbst denken?

Hier kommen auch die Erwartungen und Anforderungen die wir an uns selbst haben ins Spiel, die bald im dritten Teil näher betrachtet werden.

 

Eigene Muster erkennt man alleine nicht immer. Ein Blick von außen ist dabei oft gut und kann zu neuen Einsichten führen. Sei es durch Gespräche mit Freunden oder einem Therapeuten, sich Unterstützung holen ist hilfreich und sinnvoll.

 

Erwartungen an andere und von anderen sind die beiden Seiten einer Medaille.

Die Beschäftigung damit führt auf einen Weg zu mehr Verständnis und Erkenntnis, für sich, die eigenen Vorstellungen und Muster, genauso wie für die der anderen.

Nach meiner Erfahrung reduzieren sich dadurch eigene Erwartungshaltungen und man muss weniger Erwartungen anderer erfüllen.

Die, die man danach erfüllt, erfüllt man aus Überzeugung oder Liebe, oder weil man schlicht die Notwendigkeit erkannt und akzeptiert hat.

Dann bekommen sie eine andere Wertung und verursachen keinen Stress oder Unzufriedenheit.

Man handelt (selbst)bewusst, aktiv und mit einem guten Gefühl.

 

Die Klärung und Aussprache gegenseitiger Erwartungen und was man bereit ist zu erfüllen, ist in einer Paarbeziehung manchmal schwieriger, als im beruflichen Umfeld oder unter Freunden.

Hilfestellung dazu liefert der Workshop : Liebling, lass uns die Beziehungskiste aufräumen.

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