Nicht schlecht, Herr Specht.
Aber klappt das?
Ja, es scheint zu funktionieren.
Unangenehme Gefühle lassen sich tatsächlich oft durch Klopfen mildern oder gar ganz auflösen.
Während man ein belastendendes Gefühl, wie z.B. Angst, erlebt oder intensiv daran denkt, beklopft man bestimmt Punkte an den Händen, im Gesicht und am Rumpf. Oft löst sich dadurch das unangenehme Gefühl, man wird wieder ruhiger.
Das ist zumindest meine Erfahrung und ich bin damit nicht alleine.
Warum das so ist?
Man weiß es noch nicht genau. So wie es unterschiedliche Klopfverfahren gibt, gibt es auch unterschiedliche Erklärungsmodelle.
Verschiedene Techniken haben unter unterschiedlichen Bezeichnungen Einzug in Therapie und Coaching gehalten.
Klopfakupressur, energetische Psychologie, Klopftherapie, EFT, MET, MFT... viele Namen für ähnliche Verfahren, die alle davon ausgehen, dass belastende Emotionen ihren Ursprung in Störungen des Energiesystems haben. Durch das Aktivieren der Akupunkturpunkte sollen sich diese Störungen lösen lassen.
Diese Verfahren sind oft hilfreich, es werden im Zusammenhang damit aber für meinen Geschmack oft zu viele überzogene Aussagen getroffen. So habe ich in einem Interview mit einem Anbieter einer solchen Methode die Aussage gehört, er könne nicht verstehen, dass es noch Menschen mit Allergien gibt, wo man die doch immer wegkopfen könne.
Puh, das ist schon starker Tobak, solche Heilsversprechen von sich zu geben.
Aus meiner Erfahrung wirkt klopfen oft, auch bei körperlichen Beschwerden ist es immer einen Versuch wert, aber jede Allergie, jede Erkrankung einfach wegklopfen? So einfach ist es dann leider auch nicht.
Ich bevorzuge da den Ansatz von Dr. Michael Bohne mit PEP.
PEP = Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, hat die o.g. Klopftechniken weiterentwickelt und von esoterischen Ansätzen befreit. Er hat sie um hypnotherapeutische-, psychodynamische- und systemische Elemente erweitert.
Es entstand PEP, eine wirksame Zusatztechnik für Behandler und gleichzeitig Selbsthilfetechnik für Klienten.
Zum einen werden da keine überzogenen Heilsversprechen gemacht, das ist mir einfach sympatischer.
Zum anderen stellt Bohne für PEP andere Wirkhypothesen auf, die sich u.a. mehr auf Neuro- Biologische und Neuro-Hormonale Wirkungen beziehen, die mir auch sehr schlüssig erscheinen.
Vor allem aber sind es die Leichtigkeit und der Humor, die im PEP eine große Rolle spielen, die mir diese Technik so sympatisch machen, ganz davon abgesehen, dass ich sie insgesamt als wirksamer erlebe.
Wer mehr zu PEP erfahren möchte, findet hier Informationen und weiterführende Links
In diesem Blog möchte ich lieber von eigenen Erfahrungen mit dem Klopfen berichten.
Bei meiner Schwester wurde Krebs diagnostiziert, nach 2 Jahren ist die gestorben.
Sie können sich vorstellen, dass es in dieser Zeit viele belastende Situationen gegeben hat.
Ich habe meiner Schwester PEP gezeigt. Sie hat es als wohltuend beschrieben und konnte damit die Angst vor dem was kommt reduzieren und etwas besser mit der Krankheit umgehen.
Und auch mir hat das Klopfen in dieser Zeit gut geholfen um die Sorge, die Angst und die Hilflosigkeit, die ich empfunden habe, zu ertragen. So konnte ich ihr hoffentlich eine Stütze sein.
Ich glaube ohne das, wäre diese Zeit für mich noch viel schlimmer gewesen.
Auch heute klopfe ich immer noch viel und gerne bei allen möglichen Anlässen.
Da PEP auch das Selbstwertgefühl und die Selbstbeziehung fördert, gehe ich mittlerweile immer öfter milder mit mir selbst um und mache mir weniger Vorwürfe.
Ich habe weniger Erwartungshaltungen und es fällt mir leichter mich und andere zu akzeptieren wie sie sind.
Insgesamt bin ich dadurch gelassener und zufriedener geworden.
Auch gute Erfahrungen mit Patienten und im Coaching bestätigen für mich die Wirksamkeit.
Viele berichten, dass ihnen das Klopfen gut tut und sie Ängste und Stress damit besser in den Griff bekommen.
Klopfen zur Selbsthilfe ist leicht zu erlernen und man benötigt keine Hilfsmittel außer seinen Händen, die man ja sowieso immer dabei hat.
Man kann es jederzeit anwenden. Es immer einen Versuch wert, denn was hat man schon zu verlieren, außer der Chance auf Besserung. Falls es nicht hilft, hat man sich halt mal beklopft. Schädliche Nebenwirkungen hat das nicht, kosten tut es auch nichts. Also einfach ausprobieren. Versuch macht klug!
Oft hilft es.
Wo es nicht hilft, braucht man vielleicht etwas Unterstützung. Alles kann man nicht alleine schaffen.
Sich dann Hilfe zu holen ist legetim und sinnvoll.
PEP ist viel mehr als Klopfen und lässt sich gut im Rahmen eines Coachings oder in der Therapie anwenden.
Viele Anwender machen die Erfahrung, dass Prozesse damit deulich schneller in Gang kommen und sich Behandlungszeiten verkürzen.
Trotzdem sind PEP und die anderen Klopftechniken keine Wundermethoden.
Wie alle, haben sie Möglichkeiten und Grenzen, wie gut sie wirken ist individuell sehr verschieden.
Bleiben Sie kritisch, wenn jemand mit seiner Technik das Blaue vom Himmel verspricht.
Und Sie müssen sich wohl damit fühlen. Wenn Ihnen das Klopfen nur albern erscheint oder sehr unangenehm ist, gibt es für Sie sicher andere Methoden, die besser zu Ihnen passen.
PEP als Selbsthilfe kann man sich anhand des kleinen Buches Bitte Klopfen von Michael Bohne selbst aneignen, einfacher ist es, wenn man es sich von einem PEP Anwender zeigen lässt.
Eine Liste mit PEP Anwendern findet man hier
Auch die Bücher von Claudia Reinicke, Resilienz bei schwerer Krankheit und Klopfen mit Kindern, finde ich empfehlenswert. Sie gibt gute Tipps und beschreibt eindrucksvoll ihre eigenen Erfahrungen.
Ich veranstalte in meiner Praxis auch immer wieder kostenlose Informationsabende zu dem Thema.
Schauen Sie unter Termine, wann eine Veranstaltung ansteht oder rufen Sie mich unverbindlich an.
Das sind die PEP Klopfpunkte.
Während Sie in einer belastenden Situaton sind, oder intensiv daran denken, können Sie auf diese Punkte klopfen.