Ingwer mit seinem scharfen, würzigen Geschmack ist nicht nur ein beliebtes Gewürz, Ingwer ist eine große Heilpflanze.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Ingwer in der Medizin und Volksheilkunde sind vielfältig und ich möchte an dieser Stelle Ingwer als Hausmittel empfehlen.
Ingwer wirkt krampflösend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Er regt die Verdauung an und stärkt das Immunsystem. Zudem werden ihm antibiotische, antivrale und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben.
Gerade jetzt im Herbst kann man mit Ingwertee oder Ingwerwasser Erkältungen vorbeugen oder, falls es einen dann doch erwischt hat, die Beschwerden lindern.
Ein weiteres großes Einsatzgebiet für Ingwer sind Erbrechen, Übelkeit und andere Verdauungsbeschwerden.
Auch zur Schmerzlinderung ist Ingwer geeignet.
In der Traditionellen chinesischen Medizin galt er schon weit vor Christus als große Heilpflanze, im Ayurveda als Allheilmittel. Der griechische Arzt Dioskurides schrieb ihm im 1. Jahrhundert nach Christus „erwärmende, die Verdauung befördernde Kraft“ zu und auch Hildegard von Bingen und Paracelsus wussten um seine Heilkraft.
Nicht umsonst wurde der Ingwer zur Heilpflanze 2018 gekürt.
Heute belegen zahlreiche Studien die Wirkungen von Ingwer, bzw. einzelner seiner Inhaltsstoffe, und er wird in der Schul- wie auch der komplementären Medizin
eingesetzt.
Vor allem seine Scharfstoffe, die Gingerole sind es, die ihn so wirksam gegen eine Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen machen. Desweiteren enthält er ätherische Öle und Harze, viele weitere bioaktive Stoffe, VitaminC, Magnesium, Eisen, Kalzium und Phoshor.
In Vergleichstudien zwischen Ingwer und Schmerzmitteln mit Arthrose- und Migränepatienten schnitten jeweils beide bei der Wirksamkeit ähnlich ab, nur das Ingwer deutlich weniger Nebenwirkungen auslöst.
Ebenso konnte die Wirksamkeit gegen Übelkeit, auch als Nebenwirkung im Rahmen einer Chemotherapie, belegt werden.
In Laborversuchen wurde die antivirale und entzündungshemmende Wirkung.
Und die Forschung steht erst am Anfang. Positive Wirkungen werden bei neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer, Diabetis mellitus und in der Krebsforschung diskutiert.
Auch in der Spagyrik wird der Ingwer als Essenz geschätzt.
Neben zahlreichen körperlichen Indikationen u.a. Verdauung, Schmerzen, Erkältungen, Abwehrstärkung und als allgemeines Tonikum werden ihm hier auch energetischen Aspekte zugeordnet. So soll er reinigend, öffnend und klärend auf den Geist wirken, die Schöpfer- und Kreativkraft und das Lebensfeuer stärken.
Anwendungen:
Diese Anwendungen beziehen sich auf Ingwer als Hausmittel bei leichten Beschwerden
Ingwer kann innerlich am einfachsten als Tee oder Ingwerwasser angewendet werden.
Verwendet man Bio-Ingwer, muss die Schale nicht entfernt werden.
Ein paar dünn geschnittene Scheiben Ingwer, pur oder zusammen mir einem beliebigen Tee, mit 1l kochendem Wasser überbrühen und 10 min oder länger ziehen lassen.
Man kann den Ingwer auch reiben und aufgießen. Dabei tritt der Saft besser aus und das Wasser enthält mehr der wertvollen Inhaltsstoffe.
Mein Tipp:
Ingwer durch eine Knoblauchpresse drücken. Den Saft mit heißem Wasser oder Tee verdünnen und trinken.
Den Rest aus der Presse gebe ich immer mit Tee in die Kanne.
Nach dem Ziehen lassen fische ich die Scheiben oder Reste heraus, esse sie pur oder gebe sie in meinen Smoothie.
Es ist zu schade sie wegzuwerfen.
Zur Erkältungsvorbeugung und Linderung ist mein Favorit Cistustee mit Ingwerscheiben.
Ingwerwasser oder Tee kann getrunken werden um:
- allgemein die Abwehrkräfte stärken
- Erkältungen vorzubeugen
- Halsschmerzen und andere Erkältungbeschwerden zu lindern
- zur Anregung der Verdauung, bei Übelkeit, Völlegefühl, nach schwerem, süßem Essen,
- Schmerzlinderung bei Arthrose, Kopfschmerzen, rheumatischen Erkrankungen
- zur inneren Erwärmung
- oder einfach weil es schmeckt.
Bei Übelkeit, auch zur Vorbeugung bei Reiseübelkeit, wird oft empfohlen Ingwerscheiben zu kauen,
ebenfalls bei Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen.
Äußerlich kann man Wickel oder Auflagen machen oder Ingwer als Badezusatz verwenden.
Wem der frische Ingwer zu scharf ist oder nicht schmeckt, kann auch auf Ingwer in Kapselform zurückgreifen.
Ich bevorzuge für den Hausgebrauch allerdings die frische Variante.
Dosierung
Allgemein sollte man die tägliche Menge von 50g frischem Ingwer bzw.5g in Pulverform nicht überschreiten.
Soll der Ingwer therapeutisch und über längere Zeit eingesetzt werden, sprechen Sie vorher immer mit Ihrem Heilpraktiker oder Arzt.
Neben- und Wechselwirkungen:
Während dem Ingwer in manchen Artikeln keine Nebenwirkungen zugeschrieben werden, wird in anderen davor gewarnt ihn wegen der blutverdünnenden Wirkung vor Operationen anzuwenden. Unter diesem Aspekt sollte man ihn in auch Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Das gleiche gilt, wenn Antibiotika genommen werden.
Auch für Schwangere sind die Aussagen widersprüchlich. Da wird er auf der einen Seite gegen die Übelkeit empfohlen und andererseits als wehenauslösend beschrieben.
Ebenfalls bei Gallensteinen und erhöhter Magensäure sollte Ingwer u.U. gemieden werden.
Auch in diesen Fällen zuerst Rücksprache mit dem Arzt nehmen.
Das Alles ist nur ein kleiner Auszug über die Verwendungsmöglichkeiten und Wirkweisen.
Im Internet finden sich zahlreiche Seiten mit weiteren detailierten Beschreibungen.